Wie in vielen anderen Branchen ist auch im Versicherungssektor ein Rückgang des Frauenanteils mit steigender Hierarchieebene zu beobachten. Der Frauenanteil beginnt bei 59 % in Nicht-Kaderpositionen und sinkt auf 23 % in der obersten Kaderstufe – ein Rückgang um 36 Prozentpunkte. In vielen Branchen ist zwischen der untersten und der unteren Kaderstufe ein deutlicher Rückgang des Frauenanteils zu verzeichnen. Dieses Muster ist auch in der Versicherungsbranche zu beobachten, wo der Frauenanteil zwischen diesen beiden Stufen um 12 Prozentpunkte sinkt. Der grösste Rückgang ist jedoch bereits früher zu verzeichnen: Der Frauenanteil in der untersten Kaderstufe ist um 16 Prozentpunkte niedriger als in Nicht-Kaderpositionen. Dies deutet darauf hin, dass Frauen im Versicherungssektor generell Hindernissen beim Aufstieg in Kaderpositionen gegenüberstehen.
Sowohl im unteren/untersten als auch im mittleren/obersten Kader liegt der Anteil von Frauen bei der Einstellung und Beförderung leicht über dem aktuellen Frauenanteil in der jeweiligen Kaderstufe. Dies deutet darauf hin, dass Einstellungen und Beförderungen zu einem leichten Anstieg des Frauenanteils in Kaderpositionen beitragen.
In beiden Fällen bleibt der Anteil der eingestellten oder beförderten Frauen jedoch unter dem Anteil der Frauen, die für diese Stufen in Frage kommen. So gehen beispielsweise in der untersten/unteren Kaderstufe 51 % der Beförderungen an Frauen, während Frauen 59 % der in Frage kommenden Personen – ausserhalb der Kaderstufe – ausmachen, was zu einer Differenz von 8 Prozentpunkten führt. Der Anteil der Frauen ist hier deutlich höher als bei den anderen Arten von Personalbewegungen. Ein ähnliches Muster ist im mittleren/oberen Kader zu beobachten, wo 29 % der Beförderungen an Frauen gehen, was ebenfalls 8 Prozentpunkte unter dem Anteil der Frauen in der Pipeline liegt, der durch die untersten/unteren Kaderstufen repräsentiert wird.
Der Glass Ceiling Index von 3,4 gehört zu den höchsten aller Branchen. Dies deutet darauf hin, dass Frauen erheblichen Hindernissen beim Aufstieg in mittlere und höhere Kaderstufen gegenüberstehen. Um dies zu ändern, müssen Frauen bei der Einstellung und Beförderung in Führungspositionen stärker berücksichtigt werden.
In der Versicherungsbranche arbeiten Männer auf allen Ebenen in einem durchschnittlichen Beschäftigungsgrad von mindestens 95 % – ein Wert, der höher ist als in anderen Branchen. Bei Frauen ist Teilzeitarbeit zumindest bis zu einem gewissen Grad im Nicht-Kader und in den untersten Kaderstufen häufiger anzutreffen. In Nicht-Kaderpositionen arbeiten Frauen mit einem durchschnittlichen Beschäftigungsgrad von 85 % und in den untersten Kaderstufen mit 87 %. Im unteren Kader liegt der durchschnittliche Beschäftigungsgrad von Frauen bei 90 % und damit acht Prozentpunkte unter dem von Männern. Im mittleren und oberen Kader ist Vollzeitarbeit sowohl für Frauen als auch für Männer die Norm.