Gleichstellung in IKT und Medien

Der IKT-Sektor (Informations- und Kommunikationstechnologie) sowie der Mediensektor weisen einen anderen Trend auf als die übrigen Branchen. Während in anderen Branchen der Frauenanteil auf allen Ebenen generell kontinuierlich zurückgeht, ist auch im IKT- und Mediensektor ein rückläufiger Trend zu beobachten, allerdings mit einigen bemerkenswerten Unterschieden. So ist beispielsweise der Frauenanteil in den untersten Kaderstufen (42 %) um drei Prozentpunkte höher als in den Nicht-Kaderpositionen (39 %). Im obersten Kader, wo Frauen ein Viertel der Positionen besetzen, liegt der Anteil um sieben Prozentpunkte höher als im mittleren Kader (18 %). Der grösste Rückgang des Frauenanteils – 13 Prozentpunkte – ist beim Übergang vom untersten zum unteren Kader zu verzeichnen.

Geschlechterverteilung nach Kaderstufe - IKT und Medien

Frauen
Männer
Oberes/oberstes Kader
25%
75%
Mittleres Kader
18%
82%
Unteres Kader
29%
71%
Unterstes Kader
42%
58%
Nicht-Kader
39%
61%

In der IKT- und Medienbranche ist der Anteil von Frauen unter den Beförderungen in die untersten und unteren Kaderstufen deutlich höher als ihr Anteil unter den Neueinstellungen. Frauen machen 54 % der Beförderungen in diesen Ebenen aus – 15 Prozentpunkte mehr als ihr derzeitiger Anteil in diesen Positionen. Er liegt auch 15 Prozentpunkte über ihrem Anteil in Nicht-Kaderpositionen, die als Pipeline für Beförderungen in die untersten und unteren Kaderstufen dienen. Die Einstellung neuer Mitarbeitenden trägt jedoch nicht dazu bei, den Anteil von Frauen in den untersten und unteren Kaderstufen zu erhöhen. Dies liegt daran, dass die Einstellungsquote von 28 % um 11 Prozentpunkte unter dem aktuellen Frauenanteil in diesen Positionen liegt.

In den mittleren und oberen Kaderstufen sind die Unterschiede zwischen Einstellung und Beförderung viel geringer. In diesen Stufen waren 37 % der Neueinstellungen Frauen, und 38 % der Beförderungen gingen an Frauen. Beide Zahlen liegen deutlich über dem aktuellen Frauenanteil in diesen Positionen (21 %), aber leicht unter dem Anteil von Frauen in der Pipeline für diese Positionen (unteres/unterstes Kader: 39 %). Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass es zwischen den einzelnen Unternehmen grosse Unterschiede gibt, wenn es um Personalbewegungen wie Beförderungen und Einstellungen geht.

Weibliche Talent-Pipeline – IKT und Medien

 

Der Glass Ceiling Index von 1,9 bedeutet, dass Frauen beim Erreichen von Kaderpositionen benachteiligt sind. Damit liegt die IKT- und Medienbranche leicht unter dem Glass Ceiling Index der Gesamtstichprobe. Nur die Pharma-/Medizintechnik- und Technologiebranche weisen einen niedrigeren Glass Ceiling Index für das mittlere und höhere Kader auf.

Glass Ceiling Index für das mittlere und obere/oberste Kader nach Branchen

 

In der IKT- und Medienbranche ist Teilzeitarbeit im Vergleich zu anderen Sektoren weniger verbreitet. Ab der unteren Kaderstufe arbeiten die Beschäftigten fast ausschliesslich in Vollzeit, sodass sich nur geringe Unterschiede zwischen Frauen und Männern ergeben. Deutlicher werden die geschlechtsspezifischen Unterschiede im unteren/untersten Kader und in den Nicht-Kaderpositionen. Im unteren/untersten Kader arbeiten Männer zu durchschnittlich 96 % in Vollzeit, was darauf hindeutet, dass die meisten von ihnen Vollzeitstellen innehaben. Frauen hingegen haben einen durchschnittlichen Beschäftigungsgrad von 87 %, also neun Prozentpunkte weniger. Der gleiche Unterschied besteht in Nicht-Kaderpositionen, wo Männer durchschnittlich zu 93 % und Frauen durchschnittlich zu 84 % beschäftigt sind.

Frauen, die in Teilzeit im untersten Kader arbeiten, werden daher möglicherweise nicht für Beförderungen in das untere Kader berücksichtigt. Zur Erinnerung: Dies ist die Stufe, auf der der grösste Rückgang der Frauenquote zu verzeichnen ist.

Beschäftigungsgrad nach Geschlecht und Kaderstufe – IKT und Medien

Frauen
Männer
Oberes/oberstes Kader
Mittleres Kader
Unteres Kader
Unterstes Kader
Nicht-Kader