Gleichstellung im Banking

Im Bankensektor nimmt der Frauenanteil mit jeder höheren Hierarchieebene ab. Frauen stellen 46 % der Beschäftigten im nicht-Kader, was auf eine nahezu ausgewogene Geschlechterverteilung hindeutet. Im obersten Kader sinkt der Frauenanteil jedoch auf nur 18 % – ein Rückgang von 28 Prozentpunkten im Vergleich zum Nicht-Kader. Der stärkste Rückgang der Frauenquote ist zwischen dem untersten und dem unteren Kader zu verzeichnen, wo 15 Prozentpunkte verloren gehen – ein wichtiger Übergangspunkt, an dem Frauen weniger schnell aufsteigen als Männer.

Geschlechterverteilung nach Kaderstufe - Banking

Frauen
Männer
Oberstes Kader
18%
82%
Mittleres Kader
19%
81%
Unteres Kader
25%
75%
Unterstes Kader
40%
60%
Nicht-Kader
46%
54%

Der Trend der letzten Jahre setzt sich im Bankensektor fort. Der Anteil von Frauen unter den Neueinstellungen und Beförderungen ist höher als ihr derzeitiger Anteil in den jeweiligen Kaderstufen. Das bedeutet, dass sowohl Einstellungs- als auch Beförderungsprozesse dazu beitragen, den Frauenanteil im unteren/untersten Kader und im mittleren/oberen bzw. obersten Kader zu erhöhen. Dennoch nutzen Banken und Finanzinstitute ihre weiblichen Talente auf keiner Stufe annähernd vollständig, da der Anteil der beförderten Frauen nicht den Anteil der Frauen im jeweiligen Talentpool der darunterliegenden Stufe widerspiegelt.

Interessanterweise ist der Frauenanteil bei der Einstellung höher als bei Beförderungen. Im unteren/untersten Kader machen Frauen 42 % der Neueinstellungen aus – 7 Prozentpunkte mehr als bei den Beförderungen. Im mittleren/oberen bzw. obersten Kader liegt der Frauenanteil bei der Einstellung bei 30 % und damit 5 Prozentpunkte höher als bei den Beförderungen.

Weibliche Talent-Pipeline – Banking

 

Der Glass Ceiling Index von 2,4 für den Bankensektor zeigt deutlich, dass Frauen in diesem Sektor erhebliche Hindernisse überwinden müssen, um Positionen im mittleren und oberen Kader zu erreichen. Es ist der dritthöchste GCI aller Branchen.

Glass Ceiling Index für das mittlere und obere/oberste Kader nach Branchen

 

In der obersten Kaderstufe, wo fast alle Frauen und Männer Vollzeit arbeiten, gibt es keine geschlechtsspezifischen Unterschiede bei den Beschäftigungsgraden. Diese Vollzeitnorm in Spitzenpositionen kann jedoch ein potenzieller Nachteil für Frauen sein, da Frauen in allen unteren Ebenen tendenziell in tieferen Pensen arbeiten als Männer. Die grösste Kluft zeigt sich im unteren Kader, wo Frauen durchschnittlich zu 87 % arbeiten, Männer hingegen zu 97 %. In dieser Stufe ist der Rückgang des Frauenanteils am stärksten. Das bedeutet, dass Frauen häufiger als Männer ihren Beschäftigungsgrad erhöhen müssen, um in höhere Hierarchieebenen aufzusteigen.

Beschäftigungsgrad nach Geschlecht und Kaderstufe - Banking

Frauen
Männer
Oberstes Kader
Mittleres Kader
Unteres Kader
Unterstes Kader
Nicht-Kader