
Auf dem wettbewerbsintensiven Energiemarkt der Schweiz, auf dem Frauen nach wie vor unterrepräsentiert sind, hat sich Axpo ehrgeizige Gender-Ziele gesetzt. Als wir jedoch begannen, die Fortschritte zu verfolgen, wurde klar, dass traditionelle Top-down-Ansätze oft ihr Ziel verfehlen. Zahlen allein geben keinen Aufschluss über die tatsächlichen Herausforderungen vor Ort und die Dynamiken, die jeden Geschäftsbereich prägen. Um Best Practices wirklich voranzubringen, brauchten wir einen intelligenteren, datengestützten Ansatz, der unsere Ambitionen mit den Realitäten unserer vielfältigen Geschäftstätigkeiten in Einklang bringt.
In Zusammenarbeit mit Thriving Talent haben wir ein datenbasiertes Simulationsmodell entwickelt, um zu ermitteln, was erforderlich ist, um unser Geschlechterziel zu erreichen. Das Modell berücksichtigt aktuelle Daten zu Demografie, Einstellungen, Beförderungen, Fluktuation und Pensionierungen, einschliesslich der Wachstumsrate der einzelnen Geschäftsbereiche. Auf dieser Grundlage haben wir berechnet, welche Veränderungen erforderlich sind, und die Ergebnisse in konkrete Ziele und realistische Einstellungsquoten für jeden Geschäftsbereich umgesetzt.
Die Simulationsergebnisse zeigten, dass zur Erreichung unseres Gender-Ziels gezielte Massnahmen erforderlich sind, die über allgemeine Ambitionen hinausgehen. So konnten wir konkrete Massnahmen definieren, die auf die jeweiligen Ausgangssituationen und Dynamiken der einzelnen Geschäftsbereiche zugeschnitten sind. Dies trug dazu bei, Eigenverantwortung, Fokus und Transparenz zu schaffen. Wir haben gelernt, dass datengestützte Klarheit unerlässlich ist, um von der Absicht zur Wirkung zu gelangen – und DE&I in die Unternehmensrealität zu integrieren.
Dieses Best Practice wurde erstmals im Gender Intelligence Report 2025 veröffentlicht.
Bei Axpo sind wir überzeugt, dass ehrgeizige DE&I-Ziele nur der Anfang sind. Im wettbewerbsintensiven Schweizer Markt, in dem Frauen in Führungspositionen weiterhin unterrepräsentiert sind, haben wir uns vorgenommen, den Frauenanteil auf 30 % in der gesamten Belegschaft und 25 % auf Führungsebene zu erhöhen. Die Fortschritte zu überwachen ist Teil unseres Weges – doch wir erkannten schnell, dass Zahlen allein nicht die ganze Geschichte erzählen. Oft übersehen reine Top-down-Ziele die tatsächlichen Dynamiken auf der operativen Ebene.
Wir wollten es besser machen: Durch den Aufbau von bottom-up, und geschäftsrelevanten Einsichten, basierend auf tatsächlichen Daten von unseren Rekrutierungen, Beförderungen, Austritten, anstehenden Pensionierungen als auch dem projizierten Wachstum von Axpo. So konnten wir unsere Ziele einerseits auf Machbarkeit prüfen, aber auch verfeinern, um sicherzustellen, dass sie den spezifischen Herausforderungen jedes einzelnen Geschäftsbereichs entsprachen. Die Verknüpfung von Zielen mit historischen Verhaltensmustern erwies sich als essenziell: Nur wenn Zahlen im Kontext relevant sind, können Verantwortungsbewusstsein und echte Veränderungen entstehen

Unser Ziel war klar: Wir wollten unsere DE&I-Vision in greifbare, erreichbare Ergebnisse für die gesamte Axpo-Gruppe umsetzen. Als Energieunternehmen entlang der gesamten Wertschöpfungskette beschäftigen wir eine Vielzahl von Profilen – von gewerblichen, handwerklichen und technischen Tätigkeiten bis hin zu strategischen Ingenieurwesen und Trading-Positionen im Unternehmen. Diese Vielfalt bietet sowohl Chancen als auch Herausforderungen: Jeder Bereich steht vor unterschiedlichen Marktbedingungen, Talentpools und kulturellen Normen. Um echte Fortschritte zu erzielen, müssen wir verstehen, wo Chancen bestehen, wo Herausforderungen bleiben und wie jede Einheit sinnvoll zu unseren Zielen beitragen kann. Dabei ist das Ziel, ambitionierte Vorgaben in geschäftsspezifische Massnahmen zu übersetzen und DE&I direkt in die Personalplanung zu integrieren – von der Einstellung bis hin zu Nachfolgeplänen. Indem wir unsere Bemühungen auf Daten und Kontexte stützen, wollen wir Verantwortungsbewusstsein schaffen, Klarheit ermöglichen und Führungskräfte befähigen, mit Zuversicht zu handeln.
Um unsere Ambitionen in die Tat umzusetzen, arbeiteten wir mit Thriving Talent zusammen, welche ein Simulationsmodell auf Basis unserer realen und historischen Personaldaten entwickelten: Demografie, Rekrutierungen, Fluktuation, Beförderungen, Ruhestand und erwartetes Wachstum. Doch es ging nicht nur um Prognosen. Das Simulationsmodell wurde als Planungsinstrument entwickelt – ein Werkzeug, um konkrete Entscheidungen und Massnahmen abzuleiten, und nicht nur Trends zu beobachten. Durch die Simulation verschiedener Zukunftsszenarien konnten wir erkennen, welche spezifischen Massnahmen in jedem Geschäftsbereich erforderlich wären, um unsere Ziele realistisch zu erreichen. Massgeschneiderte Erkenntnisse wurden mit Führungskräften geteilt, um ihnen die spezifischen Hebel aufzuzeigen, die bewegt werden können. Dieser praxisnahe Ansatz zielte darauf ab, die Ambitionen greifbar zu machen und die Diskussion auf Fakten zu verlagern, indem den Geschäftsbereichen klare Handlungsanweisungen gegeben wurden


Die Simulation brachte einen entscheidenden Durchbruch: Sie deckte systemische Einschränkungen auf und zeigte, dass es keine universelle Lösung für die ganze Axpo Gruppe gibt. Jeder Geschäftsbereich hatte einen anderen Ausgangspunkt, geprägt von Fluktuationsraten, Wachstumsprognosen und anstehenden Pensionierungen. Besonders in Führungspositionen, wo die Fluktuation naturgemäss niedrig ist, erkannten wir die Notwendigkeit langfristiger, gezielter Planung. Durch die Weitergabe massgeschneiderter Erkenntnisse und realistischer Rekrutierungsziele ermöglichten wir einen neuen Dialog und eine verbesserte Planung im gesamten Unternehmen. Obwohl die Arbeit noch andauert, hat dieser Ansatz den Fokus von allgemeinen Ambitionen auf faktenbasierte Aktionspläne verlagert. Unsere wichtigste Erkenntnis: Nachhaltiger Fortschritt beginnt mit einem realistischen Verständnis der Bedingungen, mit denen jeder Geschäftsbereich konfrontiert ist – nur so können Verantwortungsbewusstsein und effektive Massnahmen Wurzeln schlagen.
Bei Axpo ist DE&I fest in unserer Strategie, Kultur und täglichen Arbeit verankert. Wir bieten über 150 Jobprofile entlang der gesamten Energiewertschöpfungskette und beschäftigen Mitarbeitende aus rund 60 Ländern. Unsere DE&I-Mission wird durch Daten, klare Ziele und die Unterstützung des Managements untermauert. Wir haben inklusive Einstellungsverfahren, Schulungen zu unbewussten Vorurteilen, Richtlinienanpassungen und Mitarbeitendennetzwerke wie ERGs eingeführt. Diese Massnahmen zielen darauf ab, ein inklusives Arbeitsumfeld zu schaffen, in dem alle Talente ihr Potenzial entfalten und ihr Bestes geben können. Thriving Talent unterstützt Unternehmen mit strategischer DE&I-Beratung. Mit ihrer Expertise helfen sie Organisationen, Inklusion in die Personalplanung, Talententwicklung und Führungspraxis zu integrieren, sodass DE&I ein natürlicher Bestandteil des Geschäftserfolgs wird – und keine separate Initiative bleibt.
Gemeinsam glauben wir, dass langfristige Veränderungen sowohl Vision als auch tägliches Handeln auf allen Ebenen erfordern.
Weitere Informationen zu diesem bewährten Verfahren erhälst du hier:
Dr. Nicole Kalindaga
Culture Transformation Manager & Global DE&I Lead
nicole.kalindaga@axpo.com

Tom Waterhouse
Associate Consultant Thriving Talent
tom@thrivingtalent.solutions

 
    
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