Stichprobe
Die Ausgabe 2025 basiert auf der Analyse von anonymisierten Personaldaten von 376.000 Mitarbeitenden, davon 131.000 in Kaderpositionen aus 93 Schweizer Unternehmen und Organisationen. Dies ist ein in Quantität und Qualität einzigartiger Datensatz, der fast 7% der Schweizer Erwerbsbevölkerung entspricht. 70 Organisationen sind Advance-Mitgliedsunternehmen, 23 Unternehmen nahmen am HSG Diversity Benchmarking teil und sind keine Advance-Mitglieder.
Der Advance & HSG Gender Intelligence Report ist der einzige Bericht in der Schweiz, der auf anonymisierten Rohdaten basiert, die von teilnehmenden Unternehmen jährlich zur Verfügung gestellt werden. Konsistente Leistungskennzahlen (KPIs) wurden mit derselben Formel und derselben Art von Daten für alle Unternehmen berechnet, was Transparenz über die Fortschritte der Geschlechtervielfalt am Schweizer Arbeitsplatz schafft. Die Methodik ermöglicht einen objektiven, transparenten Vergleich der Ergebnisse zwischen den Unternehmen. Für Unternehmen, die an einer detaillierteren Analyse ihrer Leistung bei solchen KPIs interessiert sind, ermöglicht das HSG Diversity Benchmarking tiefgreifendere unternehmensinterene Analysen und unternehmensübergreifende Vergleiche.
Die Analyse basiert auf fünf Hierarchieebenen: Nicht- Kader, unteres/unterstes Kader, mittleres Kader und oberes Kader. Diese sind gemäss der Schweizerischen Lohnstrukturerhebung des Bundesamtes für Statistik definiert und werden auch von Logib, dem Selbsttest-Tool der Bundesregierung zur Lohngleichheit, verwendet.
Die Analyse der Mitarbeitendenvielfalt ist in den relevanten Vielfaltsdimensionen naturgemäss begrenzt. In der Schweiz können Unternehmen nur Daten zu Geschlecht (aber nicht Geschlechtsidentität), Alter, Nationalität, (manchmal) Sprache und Bildung sammeln. Umgekehrt dürfen aufgrund von Datenschutzbestimmungen keine Daten zu sexueller Orientierung oder Geschlechtsidentität, Religion, Rasse und Ethnizität oder Krankheiten und Behinderungen gesammelt werden. Um diese Dimensionen zu erfassen, können anonymisierte Befragungen notwendig sein.
Warum wird Geschlecht im Gender Intelligence Report binär behandelt? Da Schweizer Organisationen die Geschlechtskategorie grösstenteils in binärer Form erfassen – aufgrund fehlender rechtlicher Grundlagen und weil nicht jede HR-Software ein drittes Geschlecht unterstützt – und die Analysen auf den von den Unternehmen bereitgestellten HR-Daten basieren, folgen die Geschlechteranalysen dieser binären Logik. Diese Wahl spiegelt nicht die Konzeptualisierungen oder persönlichen Ansichten der AutorInnen wider.
Um Fortschritte oder Rückschritte zu veranschaulichen, arbeiten wir mit Indizes, deren Verwendung wir auch empfehlen, wenn Sie die Vielfaltskennzahlen Ihres eigenen Unternehmens interpretieren. Wir werden oft gefragt, wie Ergebnisse zu interpretieren sind, interne Vielfaltsbenchmarks zu setzen oder HR-Zahlen zu bewerten sind. So gehen wir in diesem Bericht vor:
Wir vergleichen die Geschlechterverteilung bei jedem Schritt des Mitarbeiterzyklus (d.h. Neueinstellungen, Austritte, Beförderungen etc.) mit der bestehenden Geschlechterverteilung in der relevanten Gruppe. Um beispielsweise zu bewerten, ob Frauen in angemessenem Masse für Kaderpositionen eingestellt werden, vergleichen wir den Geschlechteranteil neu eingestellter weiblicher Kader mit dem Geschlechteranteil der bereits im Unternehmen arbeitenden weiblichen Kader. Beispiel: Heute hat ein Unternehmen einen 23%-igen Frauenanteil im mittleren Kader.
Diese Quote könnte verbessert werden, wenn mehr als 23% der Neueinstellungen für diese Ebene Frauen wären. Diese Praxis zeigt auf, wie sich Ergebnisse aus Rekrutierung, Beförderungen und Fluktuation auf die bestehenden Geschlechterverteilungen in den Unternehmen auswirken. So können Sie auf einen Blick sehen, ob ein Ergebnis einen positiven oder negativen Effekt auf die Repräsentation von Frauen hat.
Wenn Sie genau erfahren möchten, wie die DE&I-Kennzahlen Ihres Unternehmens im Vergleich zu Ihren Mitbewerbern abschneiden, empfehlen wir Ihnen die Teilnahme am HSG Diversity Benchmarking. Weitere Informationen finden Sie hier.
Einmal mehr enthält der Gender Intelligence Report 2025 Analysen nach Branchen. Dazu wurden die teilnehmenden Unternehmen in 7 Branchen sortiert: Bankwesen, Beratung, Versicherung, Pharma/Medizintechnik, öffentlicher Sektor, Dienstleistungssektor und Tech-Branche. Die Organisationen wurden der am besten passenden Branche zugeordnet.
Der Gender Intelligence Report enthält auch Kennzahlen, die aus einem Fragebogen auf Organisationsebene abgeleitet wurden. Die Fragen zielen darauf ab, implementierte DE&I-Massnahmen (wie Vielfalt- und Inklusionsziele oder DE&I- oder Unconscious-Bias-Trainings) und Richtlinien (wie eine Richtlinie zu sexueller Belästigung) aufzudecken. Eine Vertretungsperson (normalerweise in einer DE&I- und/oder HR-Funktion angesiedelt) füllte den Fragebogen pro Organisation aus.