
ABB Schweiz hatte früher, wie auch andere Firmen, Mitarbeitende mit gesundheitlichen Einschränkungen aus einer Defizitperspektive betrachtet.
Die Fachstelle well@work (ehemals „angepasste Tätigkeiten“, später „stay at work“) wollte dies ändern und die Mitarbeitenden ganzheitlich stärken. Ein mangelndes Bewusstsein für psychische Gesundheit und der Bedarf an kulturellem Wandel zeigten: Es brauchte ein neues Verständnis von Ressourcen, um Potenziale zu entfalten.
well@work initiierte die Icebreaker-Aktion, in der Mitarbeitende in Videos offen über Belastungen sprechen. Ein Wellbeing-Roundtable vereint Führungskräfte, Peers und Mitarbeitende mit unterschiedlichen Hintergründen und Perspektiven. Gemeinsam werden Best Practices zur Förderung des Wohlbefindens entwickelt. So wachsen Inklusionsbewusstsein und das Wohlbefinden der Mitarbeitenden – für eine resiliente Gesundheitskultur.
Die zweimalige Befragung im Inclusionbarometer des Centers for Disability and Integration der HSG zeigt steigende Inklusionswerte. Im internationalen Vergleich erzielt ABB Schweiz im Engagement Survey Bestresultate zum Thema Inklusion. Auch andere Unternehmen bestätigen: Die offene Thematisierung psychischer Belastungen, wie in der Icebreaker-Aktion, ist ein Meilenstein für die Kulturveränderung und vielerorts leider noch kaum vorstellbar.
Dieses Best Practice wurde erstmals im Gender Intelligence Report 2025 veröffentlicht.
Der Wandel vom „Disability-“ zum stärkenfokussierten „Ability Management“ in der Gesundheitsförderung – weg vom medizinischen Paradigma hin zu einem „Von dir zum wir“-Ansatz – erfordert eine tiefgreifende Kulturveränderung. Wie in jedem Change-Prozess stossen wir auf Widerstände. Zu den Herausforderungen gehören etwa Vorurteile (z. B. „Wellness-Strategie“ oder „Ponyhof“-Mentalität), noch zu steigerndes Engagement der Führungskräfte und die Gewohnheit, primär in Arbeitssicherheit, statt in ganzheitliches Wohlbefinden zu investieren. Bisher lag der Fokus in der Gesundheitsförderung auf der Vermittlung von Verhaltensregeln, statt Mitarbeitende aktiv an der Lösungsentwicklung zu beteiligen.
Wir streben an, bis 2030 ein integriertes Wellbeing- und Inklusionssystem mit klar definierten KPIs zu etablieren. Ambition ist, den Krankenstand zu reduzieren, unter anderem durch Resilienz-Workshops und Peer-Support im Verhältnis 1:200. Darüber hinaus sollen Führungskräfte verpflichtend Ziele zur stärkenorientierten Führung und zum Wellbeing in ihre Beurteilungen aufnehmen. Im jährlichen globalen ABB Engagement Survey verfolgen wir die Ambition, für ABB Schweiz dauerhaft ≥ 85 % positive Rückmeldungen zur psychologischen Sicherheit („offen über Belastungen sprechen“) sowie einen durchschnittlichen Wellbeing-Score von ≥4 von 5 zu erzielen.
Unser Ansatz setzt auf ein proaktives, ganzheitliches Wellbeing-Konzept, das präventiv psychische, physische, soziale und finanzielle Ressourcen stärkt. Die Icebreaker-Kampagne ermutigt Mitarbeitende und Führungskräfte in kurzen Videos offen über Schlafstörungen, Angst und Stress zu sprechen – ein Hebel zur Entpathologisierung und Förderung psychologischer Sicherheit. Die Fachstelle well@work entwickelt massgeschneiderte Angebote, die Stärken sichtbar machen, statt Symptome zu verwalten. Die ABB Wellbeing Roadmapangebote 2024+ basieren auf fünf Säulen: Icebreaker fördern Gespräche über Belastungen, Trialoge stärken Führung, inklusive Arbeitsgestaltung unterstützt Teilhabe, Team Job Crafting fördert Kompetenz und Innovation, Roundtables bieten Austausch und Vernetzung. Ergänzend unterstützen Mental Health First Aider in Krisen und die Sozialberatung bei sozialen oder finanziellen Anliegen.
The Power of Us starts with You

ABB Schweiz misst Wirkung sowohl durch Feedback, als auch datenbasiert: Der Inclusion Barometer des Centers for Disability and Integration (Universität St. Gallen) erfasst, wie inklusiv die Arbeitsrealität erlebt wird – durch Selbst- und Fremdwahrnehmung. Die zweimalige Teilnahme zeigt: Die Inklusion wird von Mitarbeitenden als zunehmend konkret, unterstützend und glaubwürdig erlebt – mit deutlichem Anstieg beim „Feeling of Belonging“. Parallel dazu erzielte ABB Schweiz im Engagement Survey 2024 (83 % Beteiligung) eine Steigerung des Inklusionserleben von 3% zum Vorjahr. Sichtbare Formate wie die Icebreaker-Videos, Ability Manager als Peers sowie die bereichsübergreifende Sensibilisierungskampagne „WellComeTogether“ stärken psychologische Sicherheit und Zugehörigkeit. Kommunikationsstrategien basieren auf Sichtbarkeit, Storytelling und aktiver Beteiligung. So wird Inklusion zum Fundament für langfristige Gesundheit, Motivation und Bindung.
Vielfalt, Chancengleichheit und Wohlbefinden sind feste Bestandteile der ABB-Kultur. Als Gründungsmitglied von Advance – Gender Equality in Business fördert ABB Frauen in Führungsrollen durch Mentoring-Programme. Mitarbeitende vernetzen sich in vielfältigen Employee Resource Groups, während Sensibilisierungstrainings ein inklusives Umfeld stärken. Flexible Arbeitsmodelle unterstützen die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben. ABB Schweiz bietet zudem attraktive Benefits: firmeneigene Kinderkrippen, Weihnachtsgeld, überdurchschnittlich viele Ferientage, Gesundheitsförderung, Sozialberatung und einen Volunteer Day für freiwilliges Engagement.
Weitere Informationen zu diesem bewährten Verfahren erhälst du hier:
Susanne Wipf-Ernst
Head of well@work ABB Switzerland
susanne.wipf@ch.abb.com

Nicole Kamm-Steiner
Country HR Manager ABB Switzerland
nicole.kamm-steiner@ch.abb.com

 
    
    Alpiq hat ein Programm zur Transformation der Führungskultur ins Leben gerufen, das sich auf „Secure Base Leadership“ konzentriert, um einen kulturellen Wandel auf dem volatilen globalen Energiemarkt voranzutreiben, auf dem die Kultur einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil darstellt. Das Programm beginnt bei der Geschäftsleitung und wird dann auf die gesamte Organisation ausgeweitet. Es konzentriert sich auf die Philosophie „Care, Dare, Share“ (Fürsorge, Mut, Teilen) und bildet interne Botschafter zu IMD-zertifizierten Coaches aus, um eine integrative Führungskultur, psychologische Sicherheit und vielfältige Perspektiven zu fördern. Die Initiative hat bereits ein Drittel der Belegschaft von Alpiq geschult und zu erheblichen Verbesserungen geführt, darunter ein Anstieg der NPS-Werte von +1 im Jahr 2022 auf +42 bis 2024, die Zertifizierung als „Great Place to Work” an allen Standorten und eine Platzierung unter den Top 5 der Umfrageergebnisse bei Fragen zur Inklusivität.
 
    
    Die SBB hat „OneSBB Treffpunkte“ als Kaderdialoge vor ein paar Jahren initiiert. Dieses Jahr ist das Schwerpunktthema Vielfalt und Respekt. Daran nehmen rund 1.000 Führungskräfte freiwillig in Gruppen von 30 Personen teil, um sich durch Peer to Peer Lernen über Vielfalt, unbewusste Vorurteile und Inklusion auszutauschen. Die Initiative läuft von April bis Oktober 2025 und umfasst Diskussionen unter der Leitung von Topkader, die sich mit individuellen Perspektiven (Bewusstsein für Vorurteile), Team Perspektiven (Fallstudien) und den organisatorischen Vorteilen von Vielfalt und Inklusion befassen.
 
    
    Die SBB hatte verschiedene Mitarbeitendennetzwerke (Frauen-, Neurodiversity-, LGBTQI+- und Gleichstellungsnetzwerke), die isoliert und ohne Kontakt zueinander agierten. Zur Lösung wurde ein übergreifendes "Netzwerk der Netzwerke" mit regelmässigen Austauschtreffen, gemeinsamer Teams-Plattform und einheitlicher Finanzierungslösung geschaffen. Das Ergebnis zeigt erfolgreiche Synergien zwischen den Netzwerken, wie eine gemeinsame Veranstaltung von QueerNet und dem Neurodiversity-Netzwerk zum Thema Resilienz, was zu stärkerer Mitarbeitendenbindung und erhöhtem Engagement führte.
 
    
    Erfahren Sie mit Zurich Versicherung, wie Frauen finanzielle Kompetenz erlangen. Entdecken Sie das WIN Financial Awareness Programm, das nicht nur Wissen und Fähigkeiten im Finanzbereich vermittelt, sondern auch eine unterstützende Gemeinschaft aufbaut und personalisierte Dienstleistungen zur Stärkung des finanziellen Selbstvertrauens anbietet.
 
    
    Ein massgeschneidertes internes Gehaltsmodellierungstool sorgt für faire Löhne und stärkt das Vertrauen der Mitarbeitenden.